Letzte Woche habe ich eine Kerze für Robert angezündet und tagsüber brennen lassen.

Ein Mensch, mit dem ich bis vor einigen Jahren fast täglich zusammengearbeitet habe, ist nun verstorben.
Diese Kerze für ihn zu entzünden war mir ein echtes Bedürfnis.


Warum? Nicht etwa "weil man das so tut" oder weil es vielleicht Brauch ist. Mein Beweggrund war die Flamme. Das Element Feuer bringt die Transformation mit und die Flamme bringt Helligkeit in einen dunkel erscheinenden Raum.


Mag sein, daß die Seele sich in der geistigen Welt gleich wohlfühlt, sich erinnert und auskennt. Mag aber vielleicht auch sein, daß die soeben Verstorbenen verwirrt sind. So ohne Körper fehlen uns dann möglicherweise die Sinneseindrücke, die bei der Orientierung helfen.

So bin ich überzeugt, wir Lebenden können die Verstorbenen unterstützen sich "drüben" etwas leichter zurechtzufinden, indem wir ihnen einen Kerzenschein widmen.


Brigid/Imbolc/Maria Lichtmeß - Anfang Februar feiern wir das Fest des Lichts.
Dieser Zeitpunkt eignet sich hervorragend zum Weihen jener Kerzen, die wir während des Jahres verwenden möchten: vielleicht entzünden wir eine Kerze für unsere Ahnen, vielleicht eine zur Erhellung unserer Gedanken an trüben Tagen, möglicherweise widmen wir eine Kerze unseren zündenden Ideen, die wir während der nächsten Monate umsetzen möchten. Es gibt mannigfache Gründe eine Kerze zum Leuchten zu bringen ...


Ich werde jedem Jahreskreisfest eine Kerze widmen - jede in einer anderen Farbe.
Und im Gedenken an Robert werde ich die Flamme seiner Kerze auch an seinem Geburtstag wieder entfachen.